Ehrich, Emil
| Geburtsdatum: | 10. Dezember 1908 |
| Sterbedatum: | 16. Juli 1982 |
| Geburtsort: | Scheppau <Königslutter am Elm> |
| Sterbeort: | Hannover |
| Wirkungsorte: | Scheppau <Königslutter am Elm>; Braunschweig; Göttingen; Berlin; Paris; Rom; München; Westertimke; Stammlager X B <Sandbostel>; Bonn; Hannover |
| Berufe, Ämter, Tätigkeiten: | Philologe; NSDAP-Parteifunktionär; Ministerialbeamter; Legationssekretär; Diplomat; SS-Gruppenführer; Ministerialrat |
| Akademischer Grad: | Dr. phil. |
Biographische Anmerkungen
Sohn eines Gast- und Landwirts; Besuch der Deutschen Oberschule in Braunschweig; 1929 Abitur; Studium der Anglistik, Geschichte, Pädagogik und Philosophie in Göttingen, Bonn und London; 1930 Beitritt zur NSDAP; 1932 Promotion in Göttingen; 1933 SA-Mitglied; 1933 Gauamtsleiter der Auslandsorganisation (AO) der NSDAP, 1935 persönlicher Referent des Gauleiters der AO, Ernst Wilhelm Bohle; später Landesgruppenleiter der AO in Frankreich, später in Italien; 1937 SS-Gruppenführer; 1937 mit Bohle Wechsel ins Außenministerium, Legationssekretär und Beamter auf Lebenszeit; 1938-1939 tätig bei der Deutschen Botschaft in Paris, 1939-1943 in Rom; 1943 tätig bei der NSDAP-Parteikanzlei in München; 1944-1945 Kriegsteilnehmer in Italien als Angehöriger der Waffen-SS (bei der 16. SS-Panzer-Grenadier-Division); 1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft; 1945-1948 Internierung in den Lagern Westertimke und Sandbostel (betrieb in dieser Zeit seiner Entnazifizierung); 1948 Strafe des Spruchgerichts Stade wegen Zugehörigkeit zur SS und zum Korps der politischen Leiter der NSDAP (2.000 RM Geldstrafe); 1949-1950 auf Betreiben von Bundesratsminister Heinrich Hellwege (DP) Kulturreferent im Bundesratsministerium; blieb danach freier Mitarbeiter Hellweges, 1951 Leiter des gemeinsamen Landtagswahlkampfs von DP und CDU in Niedersachsen; mit der Wahl Hellweges zum Nds. Ministerpräsidenten 1955 Beginn von Ehrichs Nachkriegskarriere als höherer Beamter, Voraussetzung dazu war 1955 die Tilgung der Strafe des Stader Spruchgerichts aus dem Spruchregister durch die Oberstaatsanwaltschaft Braunschweig; 1956 von Hellwege zum Oberregierungsrat ernannt, tätig bei der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund; 1963 Regierungsdirektor am Kultusministerium in Hannover, 1968 Ministerialrat; 1972 Leiter des Referats 101 (Kabinettsangelegenheiten) in der Besoldungsgruppe B2
Bibliographische Quellen
Döscher, Hans-Jürgen: Emil Ehrich (1908-1982), eine deutsche Karriere zwischen Nationalsozialisten und "konservativen Demokraten". In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte / Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen; ID: gnd/2012067-9. - Göttingen : Wallstein-Verl., 1930-; ZDB-ID: 6346-0, 85, 2013, S. 361-370
Letzte inhaltliche Bearbeitung: 08.01.2014