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Gröning, Oskar

Geburtsdatum: 10. Juni 1921
Sterbedatum: 9. März 2018
Geburtsort: Nienburg/Weser
Wirkungsorte: Nienburg/Weser; Dachau / Konzentrationslager; Auschwitz / Konzentrationslager
Berufe, Ämter, Tätigkeiten: SS-Unterscharführer; Buchhalter; Personalchef

Biographische Anmerkungen

Sohn eines Nienburger Stoffhändlers; Banklehre; 1939 Mitglied der NSDAP; 1940 Mitglied der Waffen-SS; 1940-1941 in einer Besoldungsstelle im KZ Dachau; 1942-1944 tätig im KZ Auschwitz in der "Häftlingseigentumsverwaltung" innerhalb der Standortverwaltung (Verwaltung des Geldes und der Wertgegenstände, die die Opfer bei sich trugen); nach Kriegsende in britischer Internierung; 1948 Rückkehr nach Nienburg; Buchhalter, später Personalchhef in einer Glasfabrik in Nienburg; ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht Nienburg; in einem Nachkriegsprozess gegen einen SS-Mann als Zeuge vernommen; 1985 Ermittlungsverfahren gegen ihn, später von der Staatsanwaltschaft eingestellt; bekannte sich 2005 in einem Interview mit der Zeitschrift "Der Spiegel" offen zu seiner Tätigkeit in Auschwitz ("Buchhalter von Auschwitz"); 2011 erneute Ermittlungen gegen ihn wegen Mittäterschaft; am 21.05. begann vor dem Landgericht Lüneburg ein Prozess gegen ihn; die Anklage lautet auf Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen; am 15. Juli 2015 zu vier Jahren Haft verurteilt

Biographische Quellen

Haneke, Alexander: Spätes Recht. In Lüneburg ist ein Mann angeklagt, der das Geld der Menschen verwaltete, die in die Gaskammern von Auschwitz geschickt wurden; warum erst jetzt? In: Frankfurter Allgemeine, 2015, 21. April, S. 3. ; Haneke, Alexander: "Nicht mein Arbeitsbereich". Oskar Gröning ist der Beihilfe zum Mord angeklagt; er hat in Auschwitz das Geld der Ermordeten verwaltet; schuldig sei er, sagt er nun vor Gericht; aber nur moralisch. In: Frankfurter Allgemeine, 2015, 22. April, S. 2.

Letzte inhaltliche Bearbeitung: 16.07.2015

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Gröning, Oskar

Bildquelle: Unknown author | Wikimedia Commons | CC BY-SA 3.0