Kolomak, Elisabeth
Geburtsdatum: | 11. Januar 1886 |
Sterbedatum: | 24. Oktober 1943 |
Alternative Namen | Kolomak, Elisabeth Emma; Scholz, Elisabeth Emma (geb.), verh. mit Josef Kolomak |
Geburtsort: | Magdeburg |
Sterbeort: | Bremen |
Wirkungsorte: | Magdeburg; Bremen |
Berufe, Ämter, Tätigkeiten: | Schustersfrau |
Biographische Anmerkungen
Lebte seit 1908 in Bremen. - "Am 15. Juni 1927 eröffnete das Schöffengericht den Prozess gegen die "Schustersfrau Elisabeth Kolomak" wegen Kuppelei, begangen an ihrer 1924 verstorbenen Tochter Lisbeth. Die Hauptverhandlung im Schwurgerichtssaal des Landgerichts dauerte drei Tage, über 40 Zeugen hatte der erste Staatsanwalt geladen, sogar ein Lokaltermin im Haus der Familie Kolomak wurde nach einem langen Sitzungstag noch anberaumt. Am Anfang der Geschichte stand eine literarische Sensation der 1920er Jahre. Im Dezember 1926 erschien unter dem Titel "Vom Leben getötet" das Tagebuch eines siebzehnjährigen Mädchens. Es enthielt massive Vorwürfe gegen die Behandlung geschlechtskranker junger Mädchen und Frauen durch die Sittenpolizei und die Krankenanstalt. Das Buch deckte auf, welchen Gefahren junge lebenslustige Mädchen in der Großstadt ausgesetzt waren und wie leicht sie auf die schiefe Bahn geraten konnten. Bremen wurde als Ort des Geschehens, Lisbeth Kolomak als Verfasserin identifiziert. (...) Zwischen der Veröffentlichung des Tagebuchs und der Verhaftung der Mutter Elisabeth Kolomak wegen Kuppelei vergingen nur wenige Wochen. In der U-Haft gestand sie, dass sie selbst das Tagebuch nach dem Tod ihrer Tochter verfasst habe." (bremer shakespeare comlany)
Biographische Quellen
Schöck-Quinteros, Eva (Hg.): "Wußten Sie, daß Ihre Tochter Herrenverkehr hatte?". Der Fall Kolomak in Bremen 1927. Bremen: Univ. Inst. für Geschichtswiss., 2010.
Andere Quellen
Letzte inhaltliche Bearbeitung: 06.10.2010
