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Kahrstedt, Ulrich

Geburtsdatum: 27. April 1888
Sterbedatum: 27. Januar 1962
Geburtsort: Neiße <Schlesien>
Sterbeort: Göttingen
Wirkungsorte: Edinburgh; Berlin; Göttingen
Berufe, Ämter, Tätigkeiten: Althistoriker; Hochschullehrer
Akademischer Grad: Dr. phil.

Biographische Anmerkungen

1910 Promotion, 1912 Habilitation; 1921-1952 Professor für Alte Geschichte in Göttingen; für die konservative DNVP politisch aktiv; 1923-1948 o. Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (1948 ausgetreten); unterstützte ab 1933 die nationalsozialistische Hochschulpolitik; in einer Rede zur Reichsgründungsfeier am 18. Januar 1934 rechtfertigte er die NS-Politik und kritisierte seine Göttinger Kollegen Karl Brandi und Percy Ernst Schramm scharf für ihre Teilnahme an einem Kongress in Polen, er forderte die Studenten sogar indirekt auf, sie dafür mit Knüppel zu erschlagen! (wofür er anschließend von beiden zum Duell gefordert wurde!): "wir sagen ab der internationalen Wissenschaft, wir sagen ab der internationalen Gelehrtenrepublik, wir sagen ab der Forschung um der Forschung willen" (zit. nach Wegeler 1996, S. 156) - die Rede wurde von den Studenten mit Begeisterung, von den Hochschullehrern mit Empörung aufgenommen; Hauptverantwortlicher für die mehrmalige Verhinderung der Habilitation von Gerda Krüger (1900-1979) im Jahre 1938; Anfang 1946 von der britischen Militärregierung als 'politisch unerwünscht' entlassen, einen Monat später wieder in sein Amt eingesetzt (weil er nicht NSDAP-, sondern DNVP-Mitglied war)

Biographische Quellen

Wegeler (1996), S. 89-98, 147-162

Andere Quellen

Letzte inhaltliche Bearbeitung: 24.01.2014

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